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Willi Erich Dauth

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Willi Erich Dauth

Gründer – langjähriger Vorsitzender – Erbauer der Krottensteinhütte, ist am 25.10. 2018 im Alter von 87 Jahren verstorben. Eine Erkrankung hat ihn in den letzten Jahren gehindert aktiv am Vereinsgeschehen teilzunehmen.

Als in den 50er Jahren im Pfadfinderstamm der Geusen in der Karlsruher Südstadt die Idee aufkam ein eigenes Heim im Schwarzwald zu bauen, war er es, der die Idee aufgriff, sie mit Beharrlichkeit verfolgte und innerhalb zweier Jahre in die Tat umsetzte. Den rechtlichen Rahmen schaffte er mit der Gründung des  Vereins „Freunde der Krottensteinhütte e.V.“.

In einer Zeit, wo das Auto die Ausnahme, das Telefon noch mit Kabel versehen war, die Formulare von Hand ausgefüllt werden mussten und die Deutsche Mark knapp war, entstand auf einem Waldgrundstück bei Bühlertal ohne Strom, Wasser und Abwasseranschluss, unter einfachsten Bedingungen, die Krottensteinhütte.

Die Pfadfinder und befreundete Gruppen schafften dieses großes Projekt in unzähligen Arbeitseinsätzen, mit viel Muskelkraft, in vielen Arbeitswochen und langen Wochenenden.

Ein Grundstück musste zuerst gefunden werden. Der Vorsitzende Willi Dauth nahm sich dieser Arbeit an. Dazu kamen noch die Verhandlungen bei der Kaufabwicklung, das Abklären der Bebaubarkeit mit den Behörden und ein Planer musste ebenfalls gefunden werden. Die finanzielle Grundlage für das Projekt lief über Darlehen der Gründer, Zuschüsse, Spenden und einen Verkauf von Bausteinen.

Die Realisierung erforderte die Organisation der Abläufe sowie die Bereitstellung von Arbeitskraft und Material. Ebenso musste die Bauabrechnung abgewickelt, die Gewinnung und die Koordination der Spezialisten für die Ausbaugewerke erfolgen und nicht zuletzt die Versorgung der Arbeiter auf dem Bau gewährleistet werden.

Eine Riesenaufgabe für einen jungen Lehrer ohne fachlichen Bauhintergrund.

Projektmanagement vom Feinsten bis zum fertigen Bauwerk, der Krottensteinhütte.

Danke Willi Dauth

 

Krottensteinhütte in den BNN

Badische Neueste Nachrichten | Karlsruhe | KARLSRUHE | 15.11.2016

Mit Handarbeit zum eigenen Domizil
Pfadfinder bauten 1955 die Krottensteinhütte
Bausteine in der Südstadt verkauft
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AN EXPONIERTER STELLE oberhalb von Bühlertal errichtete der Pfadfinderstamm „Geusen“ aus der Südstadt in den 1950er Jahren seine Krottensteinhütte.
Von unserem Redaktionsmitglied Susanne Jock
Oberhalb von Bühlertal an der Straße nach Unterstmatt steht die Krottensteinhütte, zu der einige Karlsruher einen ganz besonderen Bezug haben: Der Pfadfinderstamm „Geusen“, der in der Südstadt seine Wurzeln hat, baute die Hütte in den 1950er Jahren. Und zwar weitgehend eigenhändig: „Ein, zwei, Jahre haben wir schon gebraucht“, erinnert sich Peter Reuß. Wobei er „eher für Hilfsarbeiten“ zuständig gewesen sei, erzählt er schmunzelnd.
60 Jahre ist es jetzt her, dass die christlichen Pfadfinder ihr Domizil im Schwarzwald in Beschlag nehmen konnten. Und noch heute verbringen Jugendgruppen aus Karlsruhe und Umgebung dort abenteuerliche Ferientage, berichtet Olaf Scholtyssek-Rippl, der Vorsitzende des Vereins „Freunde der Krottensteinhütte“. Jugendliche haben bei der Buchung Vorrang, erklärt er. Aber auch für Feiern und Familientreffen werde das Haus mit den 18 Schlafplätzen gerne genutzt. Ein Teilnehmer kommt sogar immer aus New York angereist“, weiß der Vorsitzende.
Bei ihren Fahrten in den Schwarzwald, gefiel den Pfadfindern die alte Hütte des Skiclubs Achern besonders gut, schildert Peter Reuß. Wasser musste man an der Quelle holen und zum Kochen Holz im Wald sammeln, erinnert er sich. „Aber das Outdoor-Leben war ja ohnehin unser Ding“, erzählt der heute 81-Jährige. Jedenfalls nährte die Skihütte am Ruhestein, in die die Pfadfinder sich immer mal wieder einmieteten, den Wunsch nach etwas eigenem. 1955 war es dann so weit: Beim „Stammesthing“ am 5. September beschlossen die Pfadfinder, das Thema anzugehen, und am 18. Dezember gründeten sie den Verein „Freunde der Krottensteinhütte“, um überhaupt ein Gelände kaufen zu können. Das hatten Willi Dauth, der die Sippe schon bei der Gründung 1948 geführt hatte, und Hans Sendke gefunden, und „nach umfangreichen Verhandlungen und hartnäckigem Feilschen“ , wie es in der Pfadfinder-Chronik heißt, war der Verein Besitzer des Geländes. „Es hat einem Bauern gehört, und er hat es uns am Ende sehr günstig überlassen“, weiß Reuß.
Mit Eigenmitteln, kirchlichen Zuschüssen, aber auch mit viel Kreativität bei der Spendenwerbung, finanzierten die Pfadfinder ihr Bauvorhaben: „Wir sind in der Südstadt von Haus zu Haus gezogen, haben Spenden gesammelt und Bausteine verkauft“, erzählt Reuß. Einmal habe man gar das Pfadfinderlager an der Johanniskirche aufgebaut, und auch mit Singen und Theateraufführungen habe man Geld verdient. Viel Unterstützung bekamen die Jugendlichen auch von Pfarrer Streitenberg, so Reuß.
Beim Bau der Hütte mussten ohnehin alle mit anpacken. „Wir hatten aber auch junge Handwerker wie Maurer, Elektriker oder Maler in unserem Stamm, und ein Architekturstudent hat die Pläne gezeichnet“, erzählt Peter Reuß. Allein das Ausheben der Baugrube sei aber schon einen Knochenarbeit gewesen. „Wir mussten ganze Felsen zertrümmern“, erinnert er sich. Und damit das Baumaterial per Lkw angeliefert werden konnte, mussten die Pfadfinder auch einen Waldweg entsprechend ausbauen. Viele Wochenenden und die kompletten Sommerferien 1956 verbrachten die jungen Leute auf ihrer Baustelle, zu der sie zuvor per Fahrrad gefahren waren. Unvergessen ist Reuß die erste Nacht im Haus – auf Strohsäcken – , als der Rohbau im September 1956 stand. Den Dachstuhlbau überließen die Pfadfinder einem Profi, beim Decken des Daches halfen sie aber wieder kräftig mit. Und auch den Innenausbau, der sich weit ins Jahr 1957 hineinzog, leisteten die Jugendlichen und jungen Männer weitgehend alleine.
Viele Jahre zog die Sippe immer wieder zur Krottensteinhütte. Die Winteraufenthalte sind Reuß noch gut im Gedächtnis. „Das waren noch kernige Winter, und die Ski haben wir per Motorrad hinauf befördert“, erzählt er. Sein Sohn Andreas Reuß, der heute im Vereinvorstand ist, erinnert sich von Kindheit an an viele schöne Aufenthalte in der Krottensteinhütte. „Man ist dort einfach in einer tollen Umgebung“, sagt er. Und auch Olaf Scholtyssek-Rippl war sofort begeistert, als er vor gut einem Jahrzehnt die Hütte kennenlernte. „Da steckt so viel Arbeit und Herzblut drin – das musste man einfach weiterführen“, nennt er einen weiteren Grund, warum er sich heute, nachdem sich die Gründer nach und nach zurückgezogen haben, für die Krottensteinhütte engagiert.
Die verdankt ihren Namen übrigens einem markanten Felsen in ihre Nähe. „Der sieht aus wie eine Kröte“, erklärt Peter Reuß, „eine Krott, wie man hier sagt“.
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EIN GROSSER TAG war es für den Pfadfinderstamm „Geusen“ aus der Südstadt, als die Johannisgemeinde 1957 die Krottensteinhütte besuchte. So steht es in ihrer Chronik, die zum 25-jährigen Bestehen der Hütte 1981 erschien. Fotos: pr

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DAS AUSHEBEN DER BAUGRUBE war eine Knochenarbeit für die Pfadfinder, die die kompletten Sommerferien 1956 in ihrem „Baulager“ verbrachten.

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SOLCHE „BAUSTEINE“ verkauften die Pfadfinder in der Südstadt, um ihre Hütte zu finanzieren.